Asterix Wiki
Advertisement

Genava ist eine Stadt in Helvetien und Sitz des römischen Statthalters. Sie liegt am Lacus Lemanus und ist durch eine Brücke mit dem anderen Ufer des Sees verbunden. Genava ist ein wesentlicher Schauplatz des Bandes XVI Asterix bei den Schweizern

Geschichte

Asterix bei den Schweizern

Asterix und Obelix kommen auf der Suche nach einem Edelweiß nach Genava. Die Pflanze wird für einen Heiltrank benötigt, den Druide Miraculix für den vom römischen Statthalter von Condate, Agrippus Virus, vergifteten Quästor Claudius Incorruptus brauen will, um ihn zu retten.  

Feistus Raclettus, der römische Statthalter von Genava, ist mit Virus befreundet und feiert wie sein Freund Virus gerne Orgien. Bei seinen Orgien kommt hauptsächlich geschmolzener Käse zum Einsatz, der mit auf Schwerter gespießte Brotstücke aufgetunkt wird. Wer sein Brot im Käse verliert, "hat was gut", wie Raclettus sagt: Beim ersten Mal gibt es fünf Stockhiebe, beim zweiten mal zwanzig Peitschenhiebe und beim dritten Mal wird der Verlierer mit einem Gewicht an den Füßen im See versenkt. Exakt das passiert dem Orgiengast Gaius Infarctus. Raclettus beschwert sich bei einem weiblichen Gast seiner Orgie, dass es gar nicht so einfach sei, die römische Lebensart in das "strenge" Helvetien zu bringen. Die Löwen für Zirkusspiele sein zu gut genährt gewesen, um die Verurteilten überhaupt kosten zu wollen - und dann dieser Sauberkeitsfimmel ...  

Der Stock, mit dem Infarctus seine ersten Hiebe bekommt, wird nochmal ordentlich geputzt, bevor er dem Statthalter gegeben wird, als die Peitsche angefordert wird, ruft der helvetische maior domus, die sei nach dem Waschen noch nicht trocken.  

Agrippus Virus hat Raclettus seinen Steuereintreiber Raffcus als Boten gesandt, der ihn vor den Galliern und deren Absicht warnt. Raclettus sendet Patrouillen aus, um die Gallier daran zu hindern, das Edelweiß zu beschaffen. Asterix und Obelix schwimmen durch den See, um den Patrouillen zu entgehen. Nebenbei können sie Gaius Infarctus retten, der sich zwar von den Gewichten an den Füßen befreien konnte, aber die fessen nicht losgeworden ist. Am Ufer trennen sie sich. Infarctus geht zur Orgie zurück. Asterix und Obelix finden Aufnahme in der Herberge au Lac, die dem Seewirt gehört. Der Seewirt gibt sich ob der lehmverschmierten Schuhe der unerwarteten Gäste etwas indigniert und weist darauf hin, dass die Brücke zum anderen Ufer zwar von Cäsars Legionen zerstört worden sei, zwischenzeitlich aber von den Helvetiern wieder aufgebaut worden sei. Er gibt ihnen aber ein Zimmer und reinigt mit helvetischer Gründlichkeit die Schuhe.  

Gaius Infarctus macht bei der Orgie munter weiter und berichtet, dass ihm zwei Gallier geholfen hätten. Raclettus schüttelt ihn ob dieser Nachricht durch und will wissen, wohin sie gegangen seien, worauf Infarctus sein Brotstück wieder verliert, dem Statthalter sagt, sie seien wohl in die Herberge am See gegangen - und bettelt um Schläge.  

Als eine römische Patrouille auf der Suche nach Asterix und Obelix in die Herberge kommt, deckt der Seewirt die Gesuchten, macht sogar sein eigenes Haus mit den lehmigen Schuhen schmutzig, damit seine Gäste nicht geschnappt werden.  

Kaum ist die Patrouille weg, weckt der Seewirt Asterix und Obelix und bringt sie zum Bankhaus Vreneli, dessen Besitzer Vreneli er aus dem wohlverdienten Schlaf reißt. Bankier Vreneli ist wenig erbaut über den nächtlichen Besuch, kann er doch nicht einmal sagen, wie spät es ist, weil seine häusliche Sonnenuhr in der Nacht nun einmal keine Zeit anzeigt. In Steinsafe im Keller des Bankhauses, für den Asterix und Obelix noch ein Konto bei Vreneli eröffnen müssen und dem Seewirt auch eine Kontovollmacht erteilen, finden sie einstweilen Unterschlupf - bis Obelix der Hunger plagt und er aus dem Safe ausbricht, um Vreneli nach etwas zu essen fragt. Der beschafft eilig einen Laib Käse, den seine Safebewohner mit der Kerze schmelzen können - und bekommt fast einen Schlaganfall, als er sehen muss, dass der Safe aufgebrochen ist.  

Fast gleichzeitig trommeln die Fäuste römischer Legionäre an die Tür, um das Bankhaus zu durchsuchen. Vreneli befördert die Gallier eilig in einen anderen Safe und lässt dann die Römer ein. Der führende Zenturio ist entsetzt, dass einer das Safes aufgebrochen ist. Vreneli sieht sich genötigt, die Unwahrheit über die Sicherheit seiner Safes sagen zu müssen und behauptet, es seien einige Strauchdiebe eingebrochen und hätten den Safe aufgebrochen. Der Zenturio kündigt daraufhin sein eigenes Konto und avisiert, dass er am folgenden Tag den Inhalt aus dem Safe nehmen will. Vreneli erleidet daraufhin einen Nervenzusammenbruch. 

Der Seewirt holt Asterix und Obelix am folgenden Tag ab Vreneli bringt ihn immer noch ganz durcheinander in den Tresorkeller und weist den Seewirt an: "Schau, dasch fortkommsch mit diene Gallier! Ihretwegen habe ich die Unwahrheit über die Sicherheit meiner Konten sagen müssen!" Der Seewirt gibt den Galliern jeweils einen Bogen und einen Köcher voller Pfeile als Verkleidung und lotst sie zum Palast der Stämme, wo sie sich unter den vor Langeweile schlafenden Delegierten im Sitzungssaal verstecken, bis die Römer eintreffen und sie erkannt werden. Sie müssen über den See fliehen und verlassen Genava. 

Hintergrund

Genava ist der alte Name der Stadt Genf. Genf ist Hauptstadt des gleichnamigen schweizerischen Kantons und liegt am Genfer See (lateinisch Lacus Lemanus). Eine Brücke, die von Genf aus eine Abkürzung zum anderen Ufer des Sees bietet, existierte schon in der Antike und wurde im Krieg Cäsars gegen die Helvetier tatsächlich zerstört. 

Genf ist Sitz zahlreicher internationaler Organisationen, die in Asterix bei den Schweizern liebevoll karikiert werden. Hier war auch der nach dem Ersten Weltkrieg gegründete Völkerbund beheimatet, dessen Sitz der Völkerbundspalast war, der nach wie vor in Genf steht. Der Palast der Stämme ist dem tatsächlichen Erscheinungsbild des Völkerbundspalastes nachgestaltet. Der Völkerbund war eine noch ohnmächtigere Vereinigung der Völker als es die gegenwärtigen Vereinten Nationen sind. Mit den schlafenden oder nutzlos redenden Häuptlingen im Palast der Stämme wird dies köstlich karikiert.  

Die Aussage über das strenge Land Helvetien ist ein Seitenhieb auf die calvinistische Prägung der reformierten Kirche der Schweizer, die zu Zeiten des Gründers Calvin geradezu asketische Züge hatte und die Gläubigen dieser Konfession streng überwachte. Wer etwa in der Kirche schlief, riskierte Schläge des Gemeindevorstehers  

Advertisement