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Asterix bei den Belgiern Der große Graben Die Odyssee

Der große Graben ist der fünfundzwanzigste Band der Asterix-Reihe.

Handlung[]

Im römisch besetzten Gallien liegt gar nicht so weit von dem bekannten Gallischen Dorf ein anderes gallisches Dorf, in dem die Verhältnisse etwas komplizierter sind: Es gibt gleich zwei Häuptlinge, nämlich Griesgramix, der Chef der linken Dorfhälfte ist und Grobianix, der die rechte Dorfhälfte beherrscht. Mitten durch das Dorf führt ein breiter Graben, in dem unglücklicherweise der Dorfbrunnen steht und deshalb für keine Hälfte zugänglich ist. Doch was dem einen missfällt, kommt dem anderen gelegen: Obstbäume, die über den Graben ragen, können nach Herzenslust geplündert werden, ohne dass der Besitzer von der anderen Seite eingreifen kann. Die Spaltung des Dorfes zeigt sich auch in der Mode. Trägt man links Querstreifen, ist man rechts längsgestreift.

Grünix, Sohn von Griesgramix, und Grienoline, die Tochter von Grobianix, wollen die Spaltung überwinden, doch dazu müssen sie erst an ihren Vätern vorbei – und die beharren auf ihren Ansichten, zu denen gehört, dass Griesgramix Grobianix beschuldigt, bei der Wahl auch Säuglinge als Stimmvieh missbraucht zu haben und Grobianix Griesgramix vorwirft, mit nichtssagenden Versprechungen (wie etwa B.A.F.Ö.G = Bürgernahe Amtsschimmel für örtliche Großvorhaben) Stimmen erkauft zu haben. Die Aufforderung der erwachsenen Kinder bewirkt zwar, dass sich die Dorfhälften zu Ansprachen beider Teilhäuptlinge versammeln, doch es mündet in einer gewaltigen Prügelei außerhalb des Dorfes.

Zwischenzeitlich hat Majestix in unserem bekannten Gallierdorf ein Gestell konstruieren lassen, das seine Schildträger ziehen können. Er meint, so gelegentlichem Unmut seiner Träger zu entgehen, doch ein gar zu fester Zug der wenig begeisterten Träger befördert den Häuptling wieder einmal unplanmäßig auf den Boden der Tatsachen. Sein mit Wut im Bauch versuchter Fischeinkauf mündet ebenfalls in einer grandiosen Prügelei, weil er Verleihnix vorhält, stinkenden Fisch zu verkaufen – und schon geht es rund, bis das Mittagessen fertig ist und die streitlustigen Gallier dem Ruf ihrer kochenden Gemahlinnen folgen.

Derweil macht Grienoline ihrem Vater Vorwürfe wegen der ständigen Streiterei im Dorf. Greulix, Grobianix‘ heringsgestaltiger Berater, hat eine zündende Idee: Er will die römische Armee zu Hilfe rufen. Grobianix hat zwar Bedenken, weil er nicht möchte, dass sich die Römer in private Angelegenheiten der Gallier mischen, aber Greulix kann ihn beruhigen. Grobianix geht sogar so weit, dem Berater Grienolines Hand zu versprechen, wenn er alleiniger Häuptling des Dorfes wird.

Grienoline hört diesen Plan mit und sendet ihre Amme Grüblerine zu Grünix, um ihn um ein Treffen zu bitten. Während Grünspanix, der neutral sein möchte, auf dem Weg ins Bett in den Graben fällt, steigt Grünix eine Strickleiter zu Grienolines Balkon hoch, die ihm von Greulix' Vorhaben erzählt. Der junge Häuptlingssohn wundert sich über diese Warnung, ist er doch von "drüben", aber Grienoline unterstreicht ihre Bitte mit einem Kuss, worauf Grünix vor Schreck abstürzt, aber auf Greulix fällt und diesen nebenbei daran hindert, Alarm zu schlagen.

Grobianix ist vom Verrat seiner Tochter nur mäßig begeistert, zumal sie sich standhaft weigert, sich mit Greulix auch nur zu beschäftigen, sondern androht, eher Vestalin zu werden, als den Fischkopf zu heiraten.

Grünix informiert seinen Vater über die Pläne der rechten Dorfhälfte. Griesgramix reicht es nun: Er schickt Grünix zu Majestix, den er aus Gergovia kennt, um den Zaubertrank zu bekommen, damit man den Legionen widerstehen kann. In unserem Gallischen Dorf kommt der junge Mann dazu, als wegen Verleihnix‘ Fischen mal wieder eine Dorfschlägerei tobt und hat gleich eine Flunder im Gesicht.

Nach einem Bericht ist Majestix einverstanden, den Druiden mit Asterix und Obelix in Grünix‘ Dorf zu senden.

In der Garnison in der Nähe von Grünix‘ Dorf  ist die Stimmung schlecht. Das Lager ist unaufgeräumt, die Legionäre sind schlechter Laune, weil sie sich als Putzfrauenlegion empfinden, schließlich müssen sie solche ungeliebten Arbeiten wie Putzen, Waschen, Kochen etc. selbst machen, obwohl ihnen Sklaven für solche unwürdigen Tätigkeiten versprochen wurden. Dekurio Ofenaus spricht deshalb bei Zenturio Tullius Tortengus vor, doch der kann ihm keine Hoffnungen machen: Der Römische Frieden verbietet es, die Unterworfenen zu versklaven. Da kommt ihm Greulix gerade recht, der ihm die linke Hälfte des Dorfes als Sklaven verspricht, wenn die Legionäre seinem Chef Grobianix zur Häuptlingswürde verhelfen. Tortengus wirft ihn angesichts des Gebotes Cäsars zunächst hinaus, aber als seine Legionäre demonstrieren und Sklaven verlangen oder mit Streik drohen, ändert er seine Meinung.

Währenddessen kommen Miraculix, Asterix und Obelix von Grünix geführt ins Dorf. Griesgramix will den Trank für den Streit im Dorf, aber Miraculix stellt klar, dass es den nur zur Verteidigung gegen die Römer gibt.

Greulix kehrt zurück und jubelt, dass die Römer kommen und will schon mal die Mitgift gerichtet sehen. Grobianix, der von dem Sklavenhandel seines Beraters nichts ahnt, lässt seine Dorfhälfte unbewaffnet die Römer begrüßen und ist mehr als nur verblüfft, als Zenturio Tortengus zunächst die versprochenen Sklaven haben will. Grobianix lehnt ab, worauf die Römer die ganze rechte Dorfhälfte samt Häuptling Grobianix in die Sklaverei führen.

Asterix, Obelix und Miraculix gehen in die Garnison und bieten sich als Sklaven an – speziell für die Küche. Legionär Erdnus, der Wache steht, will Obelix gleich für sich in Anspruch nehmen, macht aber den unverzeihlichen Fehler, ihn als Dickerchen zu bezeichnen – und erntet eine Ohrfeige, die ihn ins Traumland befördert. Miraculix weckt ihn mit einem Elixier, das nebenbei auch das gerade Erlebte aus dem Gedächtnis löscht. Greulix, der ihnen nachgeschlichen ist und die Szene beobachtet hat, bemerkt das zurückgelassene Fläschchen mit dem Vergessens-Elixier und steckt es ein.

Im Lager stellt der Druide ein Menü mit einem Süppchen nach einem nur ihm bekannten Rezept in Aussicht, eine Ratatouille zur Schlachtplatte mit blauem Auge und gepfefferter Blutwurst sowie Backpfeifen nach Römerart in Aussicht – was Zenturio Tortengus in Unkenntnis der dahinter verborgenen  Absichten das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

Die Suppe sollen die gallischen Sklaven vorkosten, was Miraculix mit einigem Vergnügen geschehen lässt, handelt es sich bei der Suppe doch um seinen genialen Zaubertrank. Die versprochene Ratatouille erweist sich für die überraschten Römer als handfeste Prügelei, bei der sie das Nachsehen haben und von den so gedopten Galliern aus den Sandalen gehauen werden. Greulix, der das alles beobachtet, ist nicht amüsiert und beschließt, einstweilen im Hintergrund zu bleiben.

Sein Fehlen macht nicht nur Grobianix misstrauisch – zu Recht, denn Greulix weckt die Römer mit dem Vergessenstrank, den Miraculix zurückgelassen hat und erzählt dem durch den Trank ahnungslosen Tortengus, dass die Gallier aus dem benachbarten Dorf das Lager so verwüstet haben. Mithilfe des Hallo-wach-Elixiers, das das Kurzzeitgedächtnis der Römer löscht, lotst er die Garnison zur Vergeltung zum Dorf. Er warnt de Römer vor dem Zaubertrank.

Dort hat Miraculix einen zweiten Topf Zaubertrank zubereitet, der in Grünspanix‘ neutraler Hütte untergestellt wird, die auch gleich eine Brücke bekommt.

In der Nacht erscheint Greulix bei Gruselix, der Wache schiebt, ihm rät, sich von Grobianix fernzuhalten und ihm arglos erzählt, dass in Grünspanix‘ Hütte der Zaubertrank steht. Greulix kann Asterix mit einem gezielten Schlag auf den Helm außer Gefecht setzen und den Zaubertrank erbeuten, den er den Römern liefert. So kommen die Römer erstmals in größeren Einheiten in den Genuss des Zaubertrankes, aber sie alle haben von dem Hallo-wach-vergiss-alles-Elixier getrunken, was in Kombination mit dem Zaubertrank erstaunliche Nebenwirkungen zeigt: Erst werden sie zu Ballons aufgeblasen, dann schrumpfen sie zu Grashalmlänge und können sich nur durch einen sehr eiligen Rückzug retten.

Greulix nutzt die Abwesenheit der Dorfbewohner, um Grienoline zu entführen, aber er hat nicht mit Idefix‘ feiner Nase gerechnet. Greulix und Grienoline gehen erst den Piraten ins Netz, die ihrerseits das Lösegeld kassieren wollen, aber nach einem Besuch der Gallier an Bord wieder einmal ein neues Schiff benötigen.

Grünix lässt Greulix zum fliegenden Fisch werden, der im Römerlager landet und dort zum einzigen Sklaven wird.

Als Grienoline wieder glücklich zu Hause ist, wollen die Häuptlinge ihren Dauerstreit fortsetzen, aber Grienoline geht dazwischen. Wenn sie sich streiten wollen, dann sie allein. So kommt es zu einem Kampf der Häuptlinge, der dank Zaubertrank einen ganzen Tag und eine ganze Nach dauert und doch unentschieden ausgeht.

Die Dorfbewohner nehmen auf Asterix‘ Initiative die Entscheidung selbst in die Hände und wählen Grünix mit Grienoline an seiner Seite zum neuen Häuptling.

Und so hat der große Graben ausgedient, der nun zum Dorfbach wird, über den eine Brücke führt. Die Dorfeingänge werden zu Einbahnstraßen, man grüßt sich wieder und ist glücklich – abgesehen vom Besitzer des großen Obstbaums, der die Kinder von gegenüber immer noch nicht daran hindern kann, ihm die Äpfel zu vom Baum zu stehlen.

Hintergrundinformationen[]

Anspielungen[]

  • Teilung: Die Teilung des Dorfes spielt sowohl auf die Teilung Belgiens in einen wallonischen und einen flämischen Teil an, kann aber in der deutschen Übersetzung auch als Anspielung auf die deutsch-deutsche Teilung betrachtet werden, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch existierte. Da alle Dorfbewohner in der deutschen Übersetzung Vornamen tragen, die mit dem Buchstaben G beginnen, wird vermutet, dass sich zumindest im Deutschen ein versteckter Hinweis auf BRD und DDR finden lässt: G wie Germania.
  • Waffen im Kleiderschrank: Grobianix lässt seinen Kriegern mitteilen, sie sollen die Waffen im Kleiderschrank lassen. Dies spielt auf die schweizerische Tradition an, dass die Soldaten ihre Dienstwaffen mit nach Hause nehmen und dort im Kleiderschrank aufbewahren.
  • Neue Küche: Zenturio Tortengus ist vom Miraculix‘ Menüvorschlag so begeistert, dass er es Neue Küche nennt. Die Großschreibung weist hier auf den stehenden Begriff der berühmten französischen nouvelle cuisine hin.
  • Grünix‘ Pose: Als Grünix sich nach dem Gespräch mit Grienoline wird auf die andere Seite des Dorfes begibt, schwingt er sich an einem Seil über den Graben. Die Pose ist angelehnt an zahlreiche Darstellungen von Tarzan. Die Szene, in der er Grienoline auf deren Balkon besucht sowie die Covergestaltung sind eine Anlehnung an Romeo und Julia.
  • Redewendung: Grobianix äußert einmal Greulix gegenüber, dass Grienoline, wenn sie nicht aufpassen, bald die Bracae anhaben wird. Bracae ist das lateinische Wort für Hosen.

Handelnde Personen[]

Hauptcharaktere[]

Wichtige Nebencharaktere[]

Nebencharaktere[]

Gastcharaktere[]

Gallier[]

Römer[]

  • Erdnus, Legionär
  • Ofenaus, Dekurio
  • Tullius Tortengus, Zenturio
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